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ZERMATT, Gornergrat, Binntal, Fiesch- Aletschgebiet

DIENSTAG 25. - FREITAG, 28. AUGUST

Des Corona bedingten Daheimseins müde ist nun die Zeit gekommen, den Aktionsradius etwas zu vergrössern.  Die Spazierwege ums Dorf und im nahen Jura sind zwar immer wieder attraktiv, aber doch in der Zwischen-zeit ziemlich abgedroschen.

 

Für Nachahmer

Als erstes Ziel möchten wir den Gornergrat bei Zermatt kennenlernen. 

Wir wählten die Strecke über Bern, Freiburg, Châtel-Saint-Denis, Montreux und das Wallis hoch bis nach Täsch. 

Da Zermatt bekanntlich autofrei ist, war hier Endstation für uns. Die Garage "Christophe" anfangs Dorf, stellt gegen eine angemessene Gebühr ein paar Stellplätze für  Wohnmobile (oder PW's) zur Verfügung (Internet sei Dank).  Sogleich machten wir uns auf die Socken, um Zermatt zu erkunden. Mit dem Bahn-Shuttle dauerte die Fahrt ca. 20 Min. 

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Ungewöhnliche Unterkunft bei der Garage "Christophe" in Täsch  

Einen ersten Überblick verschafften wir uns bei einer Wanderung auf dem Höhenweg nördlich von Zermatt.  Von hier oben genossen wir die Aussicht über das ganze Dorf.

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Nach der Wanderung besorgten wir uns noch die Tickets für die morgige Fahrt auf den Gornergrat und zogen uns zurück nach Täsch.

Das Kombi-Ticket (Täsch-Zermatt- Gornergrat -und zurück nach Täsch) war ein vergünstigtes Angebot und beinhaltete, dass das Teilstück vom Gipfel zur tiefer gelegenen Bahnstation Riffelberg auf  2282m, zu Fuss zurückgelegt wird. 

Auf zum Gornergrat

Die Fahrt zur Gipfelstation mit der Zahnradbahn dauerte ca. 30 Minuten. Das Panorama oben auf 3089 m war phänomenal !

28 Viertausender gab es rundherum zu bestaunen.

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Ausichtsplattform auf dem Gornergrat 

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Obschon die asiatischen Touristen fehlten, waren wir nicht die Einzigen da oben auf dem Berg. Viele Gäste aus der Schweiz und aus dem nahen Ausland fanden den Weg auf den Gipfel. 

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Der Wanderpfad führte durch das baumlose, meist felsige Gelände hinunter zum Fotosuchet Nr. 1, das auf keiner Postkarte aus dieser Gegend fehlt, dem Riffelsee. Berühmt, weil sich das Matterhorn bei entsprechender Positionierung der Kamera, im Wasser spiegelt. 

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Geschafft. Warten auf den Zug hinunter ins Tal auf der Station Riffelberg

Die Schönheit der Natur und das prächtige Wetter liessen den Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. 

Die Station Riffelberg erreichten wir, nach mehreren Fotopausen, in rund 2 Stunden.

 

 

Nachdem unser Parkplatz nicht unbedingt zum weiteren Verweilen einlud, beschlossen wir am späten Nachmit-tag, unser nächstes Ziel anzupeilen.  

Das Binntal

DIENSTAG 26. - FREITAG, 28. September

Das Binntal hatten wir schon lange au der Liste. Es soll ein schönes Wandergebiet sein.

Beinahe abenteuerlich war die Anfahrt ab Fiesch. Gleich nach dem Verlassen der Hauptstrasse Richtung Ernen kam uns auf der schmalen Strasse ein Postauto entgegen. Ausgerechnet am Hang in einer Spitzkehre. Das sind so Situationen, die ich als Fahrer liebe (;!!). Nun galt es die Seitenspiegel einzuklappen und auf dem Sitz zusammenzurücken. Rechts die Steile Wand, an der wir nun klebten und links der Abhang, an dem entlang sich das Postauto im Schneckentempo vorbeizwängte. Ich hätte mich nicht getraut aber scheinbar hatte der Chauffeur mehr Erfahrung mit derartigen Situationen. Nun konnte es weitergehen durch die kleinen Dörfer Ausserernen, Ernen, Steinmatten, Langthal und Binn. Auch hier waren die Strassen sehr eng und das Kreuzen mit anderen Fahrzeugen teilweise nur mit Ausweichmanövern möglich.

Das Binntal ist nur durch einen 2.9 km langen engen Tunnel erreichbar. Oder zu Fuss über die Berge. 

Zum Glück hatten wir im Tunnel kein Déjàvu mehr mit einem Postauto.

 

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Mineralien und Gesteine im Binntal

Das Binntal ist ein wahres Eldorado für Mineralienliebhaber. Über 270 verschiedene Mineralien wurden in den vielfältigen Gesteinen des Tals gefunden. Während die Mineralien nicht ganz einfach zu finden sind, können Sie die Gesteine auf Schritt und Tritt finden und studieren.

Vom Parkplatz Fäld ist man in ca. 20-30 Minuten bei der Mineraliengrube Lengenbach. Die Grube ist die bekannt-este, heute noch aktiv betriebene Abbaustelle von Mineralien. Sie wird seit über 100 Jahren für wissenschaft-liche Zwecke genutzt. Zur Zeit wird sie von der Forschungsgemeinschaft Lengenbach und der Gemeinde Binn betrieben. Vor der Grube befindet sich eine «Klopfstelle», wo vor allem Kinder gerne nach Katzengold suchen. Hammer und Meissel zum «Steineklopfen» können im Restaurant Imfeld in Fäld gemietet werden. Die Fundchancen sind abhängig vom aktuellen Abbau in der Grube.

 

Aus der Mineraliengrube Lengenbach stammen einige einmalige Mineralienfunde. Erklärt wird die Mineralienvielfalt der Grube Lengenbach mit einer zweimaligen Metamorphose (Umwandlung) der Arsenlagerstätte.                                                                                                                                                                                          https://www.landschaftspark-binntal.ch/

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Am frühen Abend erreichten das Binntal bei immer noch prächtigen Sonnenschein. Nun hofften wir, auf dem Campingplatz noch eine freie Parzelle zu finden. Wir waren überrascht von dem rieseigen Gelände am Ufer des Binn, wo wir uns hinstellen konnten wo immer es uns gefalle, so die Dame an der Rezeption. Die umliegenden Berge inspirierten uns sogleich eine Wanderung für morgen zu planen. 

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Camping Giessen Binntal   GPS   N 46°22'10.54"   E  8°12'13.28"

Ohne gross Routen vorzubereiten folgten wir dem Wanderweg entlang der Binn bis zum Restaurant Imfeld und dann das Strässchen hoch  zum Fäldbach, Richtung Gandhorn.  Der Weg wurde allmählich zum Pfad uns immer steiler.  Ab und zu war weit unten der Camping-platz auszumachen zwischen den Bäumen hindurch. Immer wieder wurden wir von den Murmeltieren durch laute Pfiffe angekündigt. Zu Gesicht bekamen wir nur eines, das auch sogleich im Bau verschwand. Viele Blumen säumten den Weg. Auffallend waren vor allem die Blutweiderich-Felder, die bis auf grosse Höhen anzutreffen waren. Auf dem ganzen Weg begegneten wir nur einer jungen Sportlerin, die im Trainingsanzug vorbeihuschte.

Die ganze Zeit hofften wir auf eine weitere Querverbindung dem Hang entlang, wie wir sie weiter unten passiert haben,  so dass wir eine Rundreise über dem Campingplatz hätten machen könnten. Leider erfüllte sich die Hoffnung nicht. Selbst mit dem Feldstecher konnte nichts gangbares ausgemacht werden. Der Blick zum Gipfel zeigte uns, hier bräuchte es noch eine oder zwei Stunden. Und herunter müssten wir auch noch. Schliesslich hatten wir schon um die vier Stunden hinter uns und über 500 Höhenmeter. Die Luft wurde immer dünner hier auf etwas mehr als 2000m und die Müdigkeit in den Beine machte sich auch bemerkbar. Also beschlossen wir umzukehren. Schliesslich erreichten wir die Abzweigung zur Querverbindung. Sie führte ca. 200 Höhenmeter über dem Campingplatz quer dem Hang entlang Richtung Binn.  Eine Herausforderung stellte lediglich noch das letzte Teilstück dar, das auf einem schmalen Pfad einem sehr steil abfallenden Hang entlang führte und letztlich in einem Couloir endete. Auf dem steinigen Zick-Zach-Wegli meisterten wir die restlichen Meter bis zum Talgrund. 

Nach etwas über 6 Std. wandern freuten wir uns auf das anschliessende Fussbad in der Binna. 

 

Die Wanderung war interessant aber konditionell anspruchsvoll. Der zu erwartende Muskelkater anderntags, blieb weit-gehend aus.

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Am nächsten Tag gegen Mittag verliessen wir das Binntal und machten uns auf den Heimweg. Es gab zuhause noch ein paar Dinge zu erledigen, bevor wir wieder auszurücken gedenkten. Wir wählten die Route über den Grimselpass und waren gegen Abend wieder daheim. 

Fiesch / Aletschgletscher / Bettmer- und Eggishorn

VOM 2. - 7. SEPTEMBER

Das anhaltend schöne Wetter inspirierte uns abermals ins Wallis zu fahren. Einerseits wollten wir hier etwas mit dem Gleitschirm herumhängen und anderseits Wandern.  

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Auf dem Camping "Eggishorn" liessen wir uns nieder.    GPS   N 46°24'31.93"   E  8°08'25.55"

 

Der Platz ist gut gelegen, nahe dem Dorf  Fiesch, der Talstation der Fiescheralpbahn und der Landeplatz grenzt direkt an das Campinggelände.

Für den nächsten Tag einigten wir uns auf eine Wanderung, die uns um das Bettmer- und das Eggishorn, entlang dem Aletschgletscher und vorbei am Märjelensee führen sollte (siehe blau eingekreiste Route auf der Karte unten). 

 

Die Bahn brachte uns auf die Fiescheralp, von wo aus unsere Wanderung begann.  Zuerst folgte der Aufstieg zur Hohbalm auf 2290 m und dann hinunter zum Aletschgletscher bei der "Roti Chumme". Die Aussicht war grandios und reichte zeitweilen bis hoch zum Konkordia-platz. Sphinx und die Konkordiahütte konnten ausgemacht werden.

Die Route was sehr interessant. Sie führte durch steinige Halden mal geradeaus, mal steil hinunter von Stein zu Stein, um dann wieder anzusteigen. Der Märjelensee auf 2300 m war meines Erachtens nichts Besonderes, wären da nicht seine Geschichten:

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Der Gehörnte vom Aletschgletscher

Die verheerenden Wasserausbrüche des Märjelensees waren früher gefürchtet. Ihnen gilt eine der wohl ältesten Erzählungen von Naters, die Sage vom Rollibock.

Dieser «Bozen» hatte die Gestalt eines grossen Bocks mit langen Hörnern und feurigen Augen. Sein ganzer Leib war nicht mit Haaren, sondern mit Eisschollen behangen, die beim stürmischen Lauf des Untiers ein furchtbares Klirren verursachten. Einzig mit der Kraft seiner Hörner soll er Land, Steine und ganze Tannen in die Luft geschleudert haben. Als Aufenthaltsort des Bockes galt der Grosse Aletschgletscher. Aber wenn ein Verwegener sich erdreistete, seiner zu spotten und ihn herauszufordern, brach er plötzlich aus der Einöde hervor, sprang so schnell über Stock und Stein, dass selbst der schnellste Läufer ihm nicht entrinnen konnte. Nur der, welcher sich in eine Kapelle oder in ein Haus flüchten konnte, in dem gesegnete Gegenstände aufbewahrt wurden, fand Rettung. Hatten aber seine Hörner einen Unglücklichen erst einmal gepackt, wurde dieser zu Staub und Asche zermalmt.

Später fand man den Zusammenhang zwischen dem Märjelensee und den Wasserausbrüchen heraus und wehrte ihnen mit ingenieurstechnischen Bauwerken.   Von Hanspeter Holzhauser

 

Wieso der Märjelensee einst gefürchtet wurde

Früher, als der Grosse Aletschgletscher noch viel mächtiger war, stellte der Märjelensee, dieses spätere touristische Kleinod, eine ständige Bedrohung dar: Dieser typische Gletscherrandsee war für seine häufigen und unberechenbaren Ausbrüche berüchtigt. Die Wassermassen richteten vor allem in Naters zwischen 1813 und 1915 verheerende Schäden an.

Während Gletscherhochständen schwappte das Wasser zudem nicht selten ins benachbarte Fieschertal über – meist während der Schneeschmelze oder nach starken Regenfällen. Auch dort wurden von den Fluten erhebliche Schäden angerichtet. Aus diesem Grund hatte man schon 1828 unter der Leitung von Kantonsingenieur Ignaz Venetz einen kleinen Kanal gegraben, der die vom Strahlhorn in den Märjelensee fliessenden Wildbäche ins Fieschertal ableitete. Gegen einen grösseren Kanal wehrten sich die Fieschertaler vorerst, weil sie noch grössere Schäden befürchteten. Erst als man ihnen Schadenersatz zusicherte, willigten sie ein. Der grosse Kanal wurde 1829 fertiggestellt.              https://www.myswissalps.ch/story/482 

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Nach dem Märjelensee folgte der Aufstieg zum Vordersee und zu der Gletscherstube. Gleich dahinter war das Eingangsportal des Tunnels zu sehen, der uns unter dem Berg durch, nach ca. 600m, zum "Oberen Tälli" auf der anderen Seite des Berges führte. Von nun an ging es mehrheitlich bergab zur Station Fiescheralp.  

Die Wanderung dauerte inkl. Foto- und Verschaufpausen  6 Std.  Es hat sich gelohnt

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Am Freitag, 4. September stimmten die Bedingungen, um einen Flug mit dem Gleitschirm zu wagen. Schon lange war es ein Wunsch von mir, einmal auf der Fiescheralp zu starten.  Die Fiescheralp ist unter Gleitschirmfliegern so etwas wie Mekka für die Islamisten. Dieses abnorme Verkehrsaufkommen in der Luft hat mich bisher davon abgeschreckt, hier zu fliegen. Die Frühlingstage, wo normalerweise die weitesten Flüge (teils über 300 Km) getätigt wurden, ist vorbei. Jetzt im Herbst, haltet sich die Popularität des Startplatzes in Grenzen. 

Und tatsächlich, nur etwa 50 Piloten waren am Startplatz versammelt. Für längere Flüge würde es heute wohl nicht reichen. Ein Teil der bereits gestarteten Piloten verschwanden nach kurzer Zeit unten im Tal.  2 - 3 Std. sassen wir da oben in der Sonne und warteten auf bessere Bedingungen. Viel Thermik war nicht auszumachen und so war ich nach einem 45 minütigen Sight-Seeing-Flug wieder unten. 

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Der Startplatz auf dem Kühboden (Fiescheralp)

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 Der Landeplatz gleich neben dem Camping

Am Samstag, der 2. Versuch

Der erste Versuch musste ich kurz nach dem Start abbrechen, eine Windböhe verhuddelte den Schirm. Also nochmals zusammenraffen und mit Sack und Pack die 20 m hochkraxeln. Der 2. Start klappte dann problemlos. Auch heute harzte es mit der Thermik. Nach längerem Herumkurbeln im Tal beim Fieschergletscher fand ich ab und zu eine Thermikblase. Nach etwas mehr als einer Stunde war ich schon weit oben am Eggishorn. Mein Traum, den Aletschgletscher einmal von oben betrachten zu können, wurde immer mehr zur Realität. Und tatsächlich, auf einmal war ich auf Augenhöhe mit den Touristen oben auf der Aussichtsplattform.  Noch ein paar Drehungen und ich befand mich über dem Eggishorn, auf etwas über 2900 m! Die Aussicht war grandios. Den Gletscher konnte ich in seiner ganzen Länge bestaunen. Leider hat sich meine Helmkamera kurz vor dem Ziel verabschiedet. Der Akku war leer.....

 

Nun wollte ich nur noch hinunter. Aber aus 3000 m auf den Boden runter zu kommen, ist nicht so schnell zu bewerkstelligen. Im Normalfall sinkt der Gleitschirm mit ungefähr 1.2m/Sek.  Aber auf dem Weg hinunter, begegnete ich aber immer wieder Thermikschläuchen. Auf Situationen, die ich zum Aufstieg so sehr gesucht habe, konnte ich nun verzichten. Ich nutzte die Zeit, das Tal zu überqueren und die umliegende Gegend zu betrachten. 

Irgendwann kam ich der Erde doch noch näher und musste mich um die Landeeinteilung kümmern. Der Wind hatte aufgefrischt, das habe ich mitbekommen. Das Tal war bekannt dafür, dass hier unten immer wieder starke Winde auftreten können. So kam ich als Flachlandratte in den Genuss einer neuen Erfahrung. Beim ersten Überflug checkte ich den Wind und fand mich noch in guter Vorwärtsfahrt. Beim Endanflug weiter unten war aber der Wind noch stärker. Zeitweise stand ich ohne Fahrt im Wind, manchmal gings sogar rückwärts!

Über die Zufahrtstrasse zum Campingplatz schaffte ich es noch, dann kam die senkrechte sanfte "Helikopterlandung" Dummerweise im Gehege des Tierparks. Der Schirm legte sich über eine Bauabschrankung und über die Dorfstrasse. Da stand ich nun im Strassengraben, die Füsse bis unter die Knie im Sumpf. Nun kam auch schon der Esel angetrabt. Lamas, Ziegen und Schafe begnügten sich mit Glotzen an Ort. Ich schaffte den Schirm von der Strasse und fädelte die Leinen aus der Bauabschrankung und dem Stapel Betoneisen!

 

Keine unbedingt schulmässige Landung, aber in Anbetracht, dass ich heute einen der schönsten Flüge erlebt habe, empfand ich dafür nur ein Lächeln. 

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     Salzgeb, beim Tunnelausgang auf 2278m

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Auf dem Weg zum Gipfel (ganz hinten der Fieschergletscher)

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   Vorne auf  auf dem Felsen das Eggishorn Hospiz    

Nun entschlossen wir uns, am Montag das Wallis zu verlassen und nach Kandersteg rüber zu wechseln.

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